Hallo liebe Community,
was ich eben zufälligerweise über ACTA erfahren habe, hat mich echt schockiert! Daher möchte ich auch euch mal darüber informieren.
ACTA im Detail
Das Anti-Counterfeiting Trade Agreement (ACTA) ist ein geplantes plurilaterales Handelsabkommen. Das Ziel ist laut den beteiligten Nationen und Staatenbünde, das angeblich wachsende Problem der Fälschungen und Piraterie besser bekämpfen zu können. Die Verhandlungen laufen seit Juni 2008 und sind bereits in der siebten Runde angelangt. Erklärtes Ziel ist es, das Abkommen möglichst früh im Jahr 2010 abzuschliessen.
Sämtliche Verhandlungsrunden fanden unter Ausschluss der Öffentlichkeit und Mitgliedern der europäischen Parlamente statt; Vertretern der IPR (Intellectual Property Rights), also Industrie- und Konzernlobbyisten unter der Weisung bezahlter Berater, wurden die Vertragsinhalte jedoch vorgelegt. Dieses Vorgehen ist nicht mit demokratischen Standards vereinbar und führt zur Korruption der globalen Gesellschaft.
Die beteiligten Organisationen haben zwar das Interesse der Öffentlichkeit an den Verhandlungen bemerkt und behaupten diese auch ernst zu nehmen. Positive Auswirkungen scheint diese Erkenntnis bislang allerdings nicht zu haben. Die beispielsweise auf der Webseite des Eidgenössischen Institut für Geistiges Eigentum (IGE) bereitgestellten Dokumente sind eine herbe Enttäuschung für jeden der sich echte Transparenz wünscht. Bei den bislang veröffentlichten Dokumenten handelt es sich um Pressemitteilungen sowie um die Tagesordnungen der 5. und 6. Runde. Der Informationsgehalt dieser Papiere ist erwartungsgemäss sehr dürftig. Selbst das Dokument mit dem vielversprechenden Namen «Transparency Paper» entpuppt sich als alles andere als informativ und beschränkt sich darauf, einen groben Überblick über die behandelten Themen zu geben. Relevante Informationen, namentlich den Wortlaut der Entwürfe, sucht man auch hier vergeblich.
Die Vorschläge und Wünsche der Öffentlichkeit werden bei diesem Verfahren weder respektiert noch (ernsthaft!) eingefordert. Selbst Interessenvertreter von Organisationen wie der European Association of ISPs (EuroISPA) und Serviceprovider rund um den Globus bleiben, ebenso wie der Rest von uns, bei den Vertragsverhandlungen aussen vor. Sie haben kein Mitspracherecht.
Die Art und Weise, wie dieser Vertrag ausgehandelt wurde, sollte Grund genug sein, ihn abzuschaffen, bzw. gar nicht fertigzustellen.
ACTA ist ein hinter dem Rücken der Öffentlichkeit ausgearbeiteter Vertrag, der ohne jede Rücksicht auf die nachhaltige Entwicklung der Gesellschaft, auf Bürgerrechte und notwendige demokratische Prozesse beschlossen werden soll. Dieser Vertrag zielt scheinbar darauf ab, extreme Grundsatzänderungen auf globaler Ebene einzuführen - ohne Beteiligung der internationalen Gemeinschaft oder gar der betroffenen Bürger der an den Verhandlungen teilnehmenden Länder!
Durchgesickerte Details über das Abkommen finden sich unter anderem auf den Webseiten von Wikileaks, der European Digital Rights Initiative (EDRi) sowie der Foundation for a Free Information Infrastructure (FFII). Auch die amerikanische Knowledge Ecology International beschäftigte sich intensiv mit den ACTA Verträgen. Neben diesen Nichtregierungsorganisationen haben auch mehrere Medienvertreter grosse Besorgnis über die Vorgehensweise bei den Verhandlungen und den mutmasslichen Inhalt des Vertrags geäussert.
Seit über einem Jahr führen 38 Länder geheime Verhandlungen, deren Ausgang hunderte von Millionen Menschen betreffen wird.
Fakt 1
Die Öffentlichkeit wird extrem schlecht über den aktuellen Stand informiert. Selbst auf mehrfache Nachfrage hin wird keinen Zugang zu den aktuellen Entwürfen gestattet. Der extrem niedriger Informationsgehalt der wenigen veröffentlichten Dokumente sind ein Schlag ins Gesicht für jeden, der sich ernsthaft mit dem Thema befassen möchte.
Fakt 2
Die Öffentlichkeit ist verunsichert, die Gerüchteküche brodelt.
Die wenigen geleakten Informationen zu ACTA lesen sich wie ein Horrorkatalog für einen Bürgerrechtler. So sollen unter anderem Netzsperren bei Urheberrechtsverstössen, Providerhaftung und Inhaltsfilter im Gespräch sein.
Die Tatsache, dass die beteiligten Staaten absolut unzureichend informieren, tut ihr übriges dazu.
Schlussfolgerung
Die öffentliche Meinungsbildung und damit eine Demokratie kann nur funktioneren, wenn die durchaus interessierte Öffentlichkeit über genügend Informationen verfügt. Werden diese der Bevölkerung vorenthalten, wird die öffentliche Meinungsbildung massiv behindert und damit einer demokratischen Gesellschaftsordnung das Wasser abgegraben.
Die Art und Weise, wie dieser Vertrag verhandelt wurde und immernoch wird lässt nur einen Schluss zu: versenken!
Wenn ihr derselben Meinung seid, macht einfach mit und verhindert, dass wir in Zukunft total eingeschränkt werden! Mit folgendem Formular könnt ihr die Aktion unterstützen: http://www.stopp-acta.info/deu…-petition/e-petition.html
Ihr müsst dieses Formular ausfüllen, abschicken und die E-Mail bestätigen und schon ist eure Unterschrift gültig!
LG AppLe96