Neben einigen tausend World of Warcraft Privatservern ist “Scapegaming” nun einer der wenigen, den es wegen Urheberrechtsverletzungen wohl nie mehr geben wird. Der Betreiber Alyson Reeves, der auch unter dem Synonym “Scapegaming” durchaus bekannt war, wurde von einem kalifornischen Gericht zu einer Geldstrafe von rund 88 Millionen US-Dollar verurteilt.
Blizzard Entertainment hat bereits im Oktober gegen Reeves Anklage erhoben, allerdings dauern derartige Verfahren immer etwas länger, weil es zunächst einmal aufzudecken gilt, wer die Person “Scapegaming” überhaupt ist. Der Richter, Stephen V. Wilson, sah es als erwiesen an, dass Alyson Reeves die Urheberrechte von Blizzard verletzt hat. Im Gegensatz zu vielen kostenlosen Privatserver für WoW, mussten die Spieler der Scapegaming Privatserver eine Gebühr bezahlen, womit Reeves einen unrechtmäßigen Gewinn von 3.053.339 US-Dollar erlangte.
Die Gesamtstrafe von 88.594.589 US-Dollar setzt sich rechtlich aus dem Gewinn durch den Privatserver, Anwaltskosten in Höhe von 63.600 US-Dollar und der “gesetzlich festgelegten Strafzahlung” für solche Verstöße in einer unglaublichen Höhe von 85.478.600 US-Dollar zusammen.
Kommentar: Für die Abzahlung dieser unglaublichen Summe wird Reeves vermutlich noch einige Jahrhunderte oder ein paar neue Privatserver zu tun haben. Was Reeves getan hat, war mit Sicherheit ein Urheberrechtsverstoß, allerdings ist die Strafe moralisch noch viel mehr illegal. Hier sieht man mal wieder, wie sehr die Gesetze in manchen Ländern von einer geldsüchtigen Lobby unterwandert wurden.