Uhren haben manchmal falsche Zahlen?

  • Hi. Mir ist soebend aufgefallen das bei manchen Uhren aufgefallen das die römische 4 falsch ist.


    In der Schule habe ich gelernt die 4 geht so:


    IV


    Und auf der Uhr ist aber manchmal:


    IIII


    Hier mal ein Beispiel.


    Bin gerade echt verwirrt, was ist nun richtig und warum ist die Uhr falsch?

  • Man kann beides machen, ist grundsätzlich nicht falsch.


    Aber IV hat sich "eingebürgert" wie das Wort Handy

    "Bevor ich mir Informationen aus der "Bild" hole,
    werde ich anfangen, Wahlergebnisse danach vorauszusagen,
    neben welchen Busch unsere Katze gepinkelt hat."

    Margarete Stokowski

  • Die IV zu verwenden, das wäre einst Blasphemie gewesen, denn in der
    römischen Antike stand I für J und V für U und ergo IV als Abkürzung für
    Jupiter. Deshalb durfte für die profane Uhrzeit nur die IIII verwendet
    werden.


    Dieser Gepflogenheit ist man bis weit ins Mittelalter treu geblieben
    ist: In römischen Inschriften findet sich deshalb immer nur die IIII und
    niemals die IV, obgleich die ja - gerade auch bei aufwändig aus Knochen
    oder Holz geschnitzten Sand- oder Sonnenuhren - ein bisschen einfacher
    gewesen wäre.



    Wirklich falsch war die IIII sowieso nicht, denn ursprünglich, als
    Zahlen noch nicht zum Errechnen irgendwelcher Werte, sondern nur zum
    Abzählen dienten, gab es für die Vier ohnehin nur die IIII. Vier
    Finger - vier Striche.



    In späteren Jahrhunderten, als die Gotteslästerung gegen Jupiter kein
    Thema mehr war, sollen die Franzosen-Könige Charles V und Louis XIV die
    IIII per Dekret und unter dem Hinweis "Ich irre nie!" - dies sagte
    Charles V - als "einzig richtige Schreibweise" für alle Uhren
    vorgeschrieben haben, und die allermeisten Hersteller halten sich an
    diesen Befehl dieser Hoheiten noch heute.



    Immerhin versuchten und versuchen einige, der Vier einfach aus dem Weg
    zu gehen: Bei Standuhren befinden sich auf der IV deshalb häufig die
    Aufzugslöcher; andere Uhrmacher packen auf diese Problemzone einfach die
    Datumsanzeige.



    Aber bei neun von zehn neuen Uhren mit römischen Zifferblättern findet
    sich nach wie vor die "falsche Vier": Bei den im Kreis angeordneten
    Ziffern bilde die IIII - mit vier einzelnen Zeichen statt der zwei bei
    IV - ein besseres Gegengewicht zur gegenüberliegenden VIII, behaupten
    die Hersteller.



    "Das optische Gewicht ist so austariert", begründet auch Michael Margos, jener Künstler und Designer, der bei der Firma NOMOS Glashütte
    Uhren mitgestaltet, die IIII. "Es ist eben eine Frage der Symmetrie:
    Auf beiden Hälften des Zifferblattes stehen so 14 einzelne Zeichen." -
    Aber ob das wirklich jemand merkt?
    http://www.spektrum.de/alias/naklar/die-falsche-vier/600492


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