Forscher züchten Super-Virus - USA bangt
Es ist der perfekte Stoff für Science-Fiction-Thriller: Wissenschaftler züchten in ihrem Forscherdrang ein gefährliches Super-Virus, welches aus dem Labor entweicht und Millionen von Menschen mit einer tödlichen Krankheit infiziert. Dass dieses Szenario Wirklichkeit werden könnte, haben Wissenschaftler in Holland nun unter Beweis gestellt.
Forscher an einer holländischen Universität wollten zeigen, dass sich das Vogelgrippe-Virus H5N1, mit dem sich bisher 600 Menschen infizierten, durch Mutation in ein Killer-Virus verwandeln kann. Wie die Online-Ausgabe der britischen Tageszeitung "The Independent" berichtet, ist ihnen genau das jetzt gelungen. Normalerweise wird der Influenza-A-Virus H5N1 nur über Körperkontakt von Mensch zu Mensch übertragen. Erkrankungen sind daher selten, verlaufen aber in 60 Prozent der Fälle tödlich. Der mutierte Erreger breitet sich weitaus rasanter aus, da mit man sich schon durch Husten und Niesen infizieren kann.
Wozu ein solches Experiment?
Zwar wollten die Forscher mit ihren Versuchen den Boden schaffen, um wirksamere Impfstoffe gegen Vogelgrippe zu entwickeln und Infektionen zu verhindern. Doch das Ergebnis könnte ungewollt genau den gegenteiligen Effekt haben: Der mutierte H5N1-Erreger stellt mitunter eine tödliche Bedrohung für die Weltbevölkerung dar.
So sieht das zumindest die Regierung der USA. Sie befürchtet nicht nur, dass der Super-Virus aus Versehen aus dem Labor entweichen und sich unkontrolliert ausbreiten könnte. Auch Terroristen böte sich die Möglichkeit, eine neue Bio-Waffe zu basteln. Daher ist es der US-Regierung ein Dorn im Auge, dass die holländischen Wissenschaftler Details ihrer Experimente veröffentlichen wollen, welche Terroristen quasi eine Bauanleitung für den Erreger liefern würden.
Im Moment berät ein US-Wissenschaftsbeirat darüber, eine Publikation, wie sie üblicherweise in Fachjournalen stattfindet, verbieten zu lassen. Derweil geht die kontroverse Diskussion weiter, ob solche gefährlichen Experimente überhaupt in einer wissenschaftlichen Fakultät durchgeführt werden sollten, oder ob sie aus Gründen der Sicherheit in militärischen Labors nicht besser aufgehoben wären.