Wenn es um kleine Projekte ohne viel Konfiguration und Boilerplate geht, nutz ein Mini-Framework wie Slim oder Laravel Lumen. Mit Composer installieren und fertig. Mit Slim habe ich nicht all zu viel Erfahrung, aber mit Lumen brauchst du nichts konfigurieren für kleine Projekte, einfach anfangen zu coden reicht. Ich habe neulich die Webseite eines Kunden für leichtere Erweiterbarkeit in der Zukunft auf Lumen umgehoben, was mich insgesamt etwa 1-2 Stunden Arbeit gekostet hat. Genau für kleine Projekte sind solche Mini-Frameworks ja da. Und wenn du soweit bist, dass du in deinem Template mit echo USERS::getAllCustomers() rumhantieren musst, dann ist es wohl kein so kleines Projekt, dass nicht zumindest ein Mini-Framework gerechtfertigt wäre.
Der Hintergrund eines Frameworks ist so ziemlich immer Arbeitsaufwand zu sparen, weil das Rad nicht immer wieder neu erfunden werden muss. Häufig verwendete Komponenten anderer Entwickler werden dort verwendet wo man sie benötigt. Wenn ein Framework dabei zu viel ist, binde nur die Komponenten ein die du brauchst, gerade die Symfony Components sind alle sehr gut als einfache Drop-In-Lösungen konzipiert und machen einiges an Entwicklung einfacher. Template und Code zu trennen verringert den Arbeitsaufwand zwar nicht großartig, dafür aber die Sauberkeit des Codes- Und das ist hier gewünscht. Ist ein komplettes Framework, selbst wenn dieses auch fast nur aus einer Ansammlung von kleineren Bibliotheken besteht, zu viel, sollte eine einfache Template-Engine wie Twig doch ausreichen.
Zu der Diskussion im StackExchange: Gerade bei PHP machen die meisten der dort aufgeführten Punkte nicht viel Sinn. Frameworks werden als schlecht in manchen Fällen hingestellt, weil sie den Entwickler dazu bringen, nur noch im Framework zu denken und sich nicht mehr mit der darunterliegenden Materie beschäftigen. PHP bekommt seinen überwiegend negativen Ruf gerade davon, dass es so einfach ist darin einzusteigen und schnell verbuggte und sicherheitstechnisch kritische Seiten zu erstellen, weil man es machen kann wie man es möchte. Von meinen 10 Jahren PHP-Entwicklung waren die ersten ~5 Jahre genau das. Erst wenn man sich wirklich OOP-Konzepte einverleibt und sich anschaut, wie es von Open Source Projekten richtig gemacht wird (und einige Dinge quasi-standardisiert werden, siehe PHP-FIG), kommt man dazu wirklich skalier- und wartbare Webapplikationen zu schreiben. Gerade um da reinzukommen und den Sinn der ganzen abstrakt scheinenden Konzepten zu verstehen, eignen sich Frameworks. Und wer als Entwickler weiterkommen möchte, wird sich automatisch auch über die Zeit mit den darunterliegenden Strukturen beschäftigen, sodass er weiterhin die Arbeitserleichterung des Frameworks zu schätzen weiß, und gleichzeitig versteht, was unter der Haube überhaupt passiert.